Länderspiel Deutschland - Niederlande (3)

JOOLA European Nations League: Europameister geschlagen, Gruppensieg eingefahren

deutsche damennationalmannschaft begrungMerseburg.
Deutschlands Damen haben in Merseburg den Sieg in der Vorrundengruppe B in der JOOLA European Nations League perfekt gemacht. Am 29. März stehen sie nun in Aalen den Ungarinnen gegenüber, die in Gruppe A Kroatien mit 3:0 besiegen konnten. Das zweite Halbfinale bestreiten Rumänien und die Niederlande. Der zweite Punkt hatte dem Team von Bundestrainer Jörg Bitzigeio am Dienstagabend bereits ausgereicht, um den besseren direkten Vergleich und damit Platz eins vor den zweitplatzierten Niederländerinnen zu erreichen. Am Ende gab es sogar einen 3:1-Sieg.
"Den amtierenden Europameister mit 3:1 zu besiegen, war schon ein ganzes Stück Arbeit", sagte Bundestrainer Bitzigeio. "Wir haben diese Aufgabe gut gelöst." Auch ohne die Europe-Top-12-Siegerin von Lüttich, Li Jiao, auf Seiten der Gäste, habe es in der Zielsetzung kaum einen Unterschied für seine Mannschaft gegeben. "Wir mussten viel Geduld beweisen und gegen die Abwehrspielerinnen punkten. Das haben wir geschafft."
Wu Jiaduo (Kroppach) brachte ihr Team gegen Länderspieldebütantin Suzanne Dieker schnell mit 1:0 in Führung. Im zweiten Durchgang spielte die Europameisterin von 2009 zwar etwas passiver und musste einen Satzball ihrer 18-jährigen Kontrahentin beim Stand von 9:10 abwehren, in Gefahr war das Spiel jedoch zu keinem Zeitpunkt.

Barthels konzentrierter Sieg über Timina

Die 18-jährige Sabine Winter (Schwabhausen) punktete in Anschluss gegen die sechs Jahre ältere und 84 Plätze vor ihr platzierte Weltranglisten-22., Li Jie, ein ums andere Mal mit ihrer pfeilschnellen Vorhand, musste jedoch der Erfahrung der niederländischen Spitzenspielerin und ihren gefährlichen Schnittwechseln gepaart mit überraschenden Offensivschlägen Tribut zollen. Die 1:3-Niederlage Winters in ihrem elften Länderspiel war jedoch kalkulierbar für den WM-Dritten von Moskau. "Gegen Li Jie habe im Hinspiel ein 0:3 kassiert. Ich habe mich heute also gesteigert", kommentierte Sabine Winter mit einem Augenzwinkern. Denn sie hatte sich um mehr als diesen Satz gesteigert, wie auch der Bundestrainer befand (Bitzigeio: "Vor allem ab Mitte des zweiten Satzes hat sie ein gutes Spiel gemacht."). "Es ist schwer, gegen eine Topspielerin wie sie zu bestehen, ich bin mit meiner Leistung daher ganz zufrieden. Auch wenn es vielleicht noch ein kleines bisschen besser gegangen wäre", so Winter.
Hoch konzentriert landete Zhenqi Barthel einen vor allem in den beiden ersten Sätzen deutlichen Sieg über das zweite Abwehrass im Team des Europameisters der Jahre 2008 bis 2010, Elena Timina. Die 23-jährige Nummer zwei des Bundesligisten BFV Hassia Bingen erarbeitete sich geduldig die Gelegenheiten zum punktbringenden Vorhandschuss und behielt auch im ausgeglichen verlaufenden dritten Durchgang immer die nötige Ruhe. "So lange es nicht eng wird, ist es gar nicht so schwer, ruhig zu bleiben. Ich hatte das Spiel unter Kontrolle", sagte "Lulu" Barthel. "Ich habe viel gegen Abwehr trainiert, zuletzt auf der Pro Tour gegen zwei Abwehrspielerinnen gewonnen. Das hat mir zusätzliches Selbstvertrauen gegeben."
wu jiaduo vs. li jieLange und spektakuläre Ballwechsel konnten die rund 400 Zuschauer in der Rischmühlenhalle vor allem in der Partie der Spitzenspielerinnen beider Teams bejubeln. Nachdem Wu Jiaduo mit 2:0 in Führung gegangen war, kämpfte sich Li Jie zurück ins Spiel, gewann Durchgang drei und führte im vierten Satz mit 5:0, bevor die Deutsche zu ihrem aggressiven Spiel zurückfand und mit einem 11:6 sich und ihrer Mannschaft den Sieg sicherte. "Li Jie hat ab dem dritten Satz besser in ihren Rhythmus gefunden. Ich dagegen habe ein bisschen zu hektisch gespielt", erklärte Wu Jiaduo ihre kurze Schwächephase. "Man muss den Ball einfach 1000 Mal auf den Tisch spielen gegen Abwehr. Das macht es so schwer. Wenn du keine Geduld hast, machst du nur Fehler. Ich bin jetzt glücklich, dass ich am Ende gewonnen habe und wir mit der Mannschaft nun im Halbfinale stehen."
Die Nummer 35 der Weltrangliste, Kristin Silbereisen, unterstützte ihre Mannschaft von der Bank aus. Die amtierende Deutsche Meisterin wäre erst im Abschlussdoppel an der Seite von Sabine Winter zum Einsatz gekommen.

(Quelle: DTTB, Fotos: Simone Hinz)
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